Zahl der Hinrichtungen im Iran steigt
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen steigt die Zahl der Hinrichtungen im Iran ununterbrochen. Im laufenden Jahr seien bereits 800 Todesurteile vollstreckt worden, über 120 mehr als im gesamten Jahr 2013.
Aus Anlass des internationalen Tags gegen die Todesstrafe am 10. Oktober haben mehrere Menschenrechtsorganisationen die Hinrichtungen im Iran kritisiert. Nach Angaben des Nachrichtenportals HRANA, das über Menschenrechtsverletzungen im Iran berichtet, wurden allein zwischen dem 4. und dem 7. Oktober acht Gefangene in den Städten Ghazvin, Karaj und Shiraz exekutiert. Alle waren wegen Mordes verurteilt.
Auch der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran, Ahmed Shaheed, kritisierte in diesem Jahr bereits mehrfach die „alarmierend hohe“ Zahl von Hinrichtungen in der Islamischen Republik. Nach seinen Recherchen seien unter den Getöteten auch politische Gefangene gewesen. Die iranische Regierung teilt die meisten Exekutionen offiziell nicht mit. Shaheed wertet das als „ein Zeichen für die kalte Missachtung der Menschenwürde wie auch der internationalen Menschenrechte“ durch das iranische Regime.
MenschenrechtlerInnen haben in den vergangenen Jahren auch immer wieder die Hinrichtung von solchen Häftlingen scharf verurteilt, die zur Tatzeit noch minderjährig waren. Laut UNO wurden 2014 im Iran 753 Todesurteile vollstreckt, 73 mehr als im Jahr 2013. Die Islamische Republik ist damit nach der Volksrepublik China weltweit das Land mit den meisten Hinrichtungen.