Erneut Haftstrafen für Baha’i

24 Angehörige der religiösen Glaubensgemeinschaft der Baha’i sind in der nordiranischen Provinz Golestan zu insgesamt 193 Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte die Baha’i International Community auf ihrer Homepage mit. Demnach wurden gegen die Angeklagten Haftstrafen von jeweils sechs bis elf Jahren verhängt. Die Vorwürfe lauteten auf Zugehörigkeit zum Baha’i-Glauben und Aktivitäten in den Gemeinden.

In den vergangenen Monaten ist es im Iran immer wieder zu Verhaftungen von Baha’i gekommen. In den Städten Ghaemshahr, Rafsanjan und Kerman wurden mehrere von Baha’i betriebene Geschäfte geschlossen. Mit den Schließungen sollten die Geschäftsinhaber dafür bestraft werden, dass sie an religiösen Feiertagen der Glaubensgemeinschaft geschlossen hatten.

Im Iran leben über 300.000 Baha’i. Sie bilden die größte religiöse Minderheit des Landes und werden vom Staat wegen ihres Glaubens verfolgt. Ihre Situation hat sich in den vergangenen Jahren extrem verschlechtert, sie werden vom Studium und staatlichen Berufen ausgeschlossen. Bereits 2008 wurden sieben Gemeindevorsitzende unter dem Vorwurf, Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit des Iran unternommen zu haben, zu je 20 Jahren Haft verurteilt.

(fh)