Iran zwingt Tausende Afghanen zum Kampf in Syrien

Laut einem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die iranische Revolutionsgarde seit 2013 Tausende afghanische Flüchtlinge für den Kampf im syrischen Bürgerkrieg zwangsrekrutiert. Demnach soll der Iran die Afghanen regelrecht gezwungen haben. “Einige berichteten, ihnen sei mit der Abschiebung nach Afghanistan gedroht worden, wenn sie es nicht täten“, sagte der HRW-Notfalldirektor Peter Bouckaert laut persischsprachigen Nachrichtenportalen.

Die Einheit, die der Iran extra für afghanische Flüchtlinge und Einwanderer gegründet hat, heißt „Fatemiyoun“. Dem HRW-Bericht zufolge sind unter den Zwangsrekrutierten sogar Kinder im Alter von 12 Jahren.

Bereits im Mai 2014 hatte das US-amerikanische Wall Street Journal unter Berufung auf westliche und afghanische Regierungsvertreter berichtet, die iranische Revolutionsgarde rekrutiere systematisch afghanische Flüchtlinge als Kämpfer für das syrische Regime. Teheran dementierte den Bericht damals. Inzwischen berichten aber auch iranische Medien über in iranischen Städten durchgeführte Trauerfeiern für in Syrien gefallene afghanische Kämpfer.

Mehr als zwei Millionen afghanische Flüchtlinge offiziell im Iran. Aber nur 900.000 haben eine Aufenthaltsgenehmigung. MenschenrechtsaktivistInnen kritisieren, AfghanInnen würden von Teilen der Gesellschaft und von der Politik wie Menschen zweiter Klasse behandelt.

(fh)