Bewaffnete Sicherheitskräfte stürmen Haus des unabhängigen Filmemachers Ali Ahmadzadeh

Am Samstag, den 26. Juli, stürmten rund 40 bis 50 bewaffnete Sicherheitskräfte ohne richterlichen Beschluss das Haus des unabhängigen iranischen Filmemachers Ali Ahmadzadeh in der Provinz Mazandaran. Ahmadzadeh arbeitete zu diesem Zeitpunkt an einem neuen Filmprojekt. Die Einsatzkräfte beschlagnahmten sämtliche Film- und Elektrogeräte, persönliche Gegenstände und Kunstwerke und nahmen auch Gepäckstücke mit. Ahmadzadeh wurde während der Aktion geschlagen, beleidigt und aufgefordert, sich dem Ministerium für Nachrichtenwesen, einem der Geheimdienste des Landes, zu stellen.

Der international bekannte Regisseur Jafar Panahi hat ein Video veröffentlichte am 29. Juli auf Instagram, das das verwüstete Haus Ahmadzadehs zeigt. Panahi sprach von „staatlichem Terrorismus“; der Angriff sei ein „Zeichen für das Scheitern und den Wahnsinn“ der Regierung. Die Aktion richte sich nicht nur gegen einen Einzelnen, sondern gegen die gesamte unabhängige Filmszene im Iran. „Man kann Visionen nicht mit Gewehren aufhalten“, schrieb Panahi.

Auch der Regisseur Mohammad Rasoulof äußerte sich scharf: „Was hat die jahrelange Unterdrückung von Filmschaffenden gebracht? Haben sich die Filmszene und das Kino zum Schweigen bringen lassen?“ Die Macht des Staates, Künstler zu unterdrücken, könne deren Kreativität nicht stoppen. „Iranische Filmschaffende werden ihre Filme weiter drehen.“

Ali Ahmadzadeh ist unter anderem Regisseur des Films Critical Zone, der auf dem Locarno Film Festival mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet wurde. Weitere Werke wie Kami’s Party, Atom Heart Mother oder Phenomenon wurden im Iran zensiert oder nie öffentlich gezeigt. Ahmadzadeh war bereits im September 2022 festgenommen worden.