Wozu dient das Iran Journal?

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In der deutschen Öffentlichkeit wird der Iran – nicht zuletzt wegen seines Atomprogramms – im Wesentlichen aus sicherheitspolitischer Perspektive betrachtet und diskutiert. Soziale, soziokulturelle und innenpolitische Prozesse geraten dabei aus dem Blick. Dabei brauchen beim Aufbau und zum Schutz einer jungen Zivilgesellschaft gerade diese Themen internationale Aufmerksamkeit.

Die jüngste revolutionäre Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ im Iran zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur auf die führenden Politker:innen zu schauen. Was hat vor allem die iranischen Frauen bewegt, sich so mutig den bis zu den Zähnen bewaffneten Truppen des Regimes entgegenzustellen? Wer genau sind die unzufriedenen Menschen, die im Iran auf den Straßen protestieren und dabei Leben, Freiheit und Gesundheit riskieren? Und was bedeutet diese Bewegung für die Nachbarstaaten des Iran oder gar für die Länder der Europäischen Union?

Zweck des Iran Journals

Das Iran Journal schafft eine besondere Lesbarkeit politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen im Iran. Es beobachtet und berichtet lesefreundlich über die Menschenrechte, über gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen, Pressefreiheit, Umwelt und politische Machenschaften in der Islamischen Republik. Dadurch schaffen wir eine Sensibilisierung für diese Themen im deutschsprachigen Raum! Es ist nachvollziehbar, dass unsere Arbeit dem islamischen Regime im Iran nicht gefällt.

Was bewirkt eine derartige Berichterstattung?

Die iranische Regierung hat es nicht so mit der Pressefreiheit. Seit vielen Jahren rangiert der Iran unter den Top Ten der Länder, in denen die Pressefreiheit stark eingeschränkt bzw. nicht existenz ist. Viele unabhängige Journalist:innen im Iran wurden durch wiederholte Inhaftierungen und andere staatliche Schikanen gezwungen, ihre Arbeit aufzugeben. Und wenn sie trotzdem weiterarbeiten, können sie ihren Job nur eingeschränkt ausüben.

Manche von ihnen erhalten in Kooperation mit dem Iran Journal die Möglichkeit, aus dem Iran über die zahlreichen Facetten des Landes zu berichten. Damit wird der manipulativen und einseitigen Berichterstattung der iranischen Staatsmedien einerseits und den strengen staatlichen Auflagen für ausländische Journalist:innen im Iran andererseits ein deutliches Stück der verzerrten oder lückenhaften Darstellung der Ereignisse genommen.

Auf diese Weise ergänzt das Iran Journal die Mainstream-Nachrichten mit weiterführenden Hintergrundinformationen, die in deutschsprachigen Medien aufgrund der internationalen Nachrichtenlage nicht genug Beachtung finden. Ein anderer Blick auf Land und Leute wird möglich.

Wozu braucht die Redaktion Geld?

Das Iran Journal wird derzeit von privaten Spender:innen finanziert. Um etwas über inhaftierte Gewerkschafter:innen und jungen Protestierende, die täglichen Folgen einer galoppierenden Inflation oder die Situation von Künstler:innen im Iran zu erfahren, braucht es ein gut funktionierendes Netzwerk von professionellen Journalist:innen, Expert:innen und Aktivist:innen innerhalb und außerhalb des Iran. Ein solches Netzwerk zu pflegen und es immer wieder zu überprüfen und zu erweitern, braucht sowohl einen sehr langen Atem als auch finanzielle Mittel.

Die Redaktion des Iran Journal besteht aus vier Personen. Die Hauptlast aller anfallenden Arbeiten liegt beim Redaktionsleiter Farhad Payar. Ihm zur Seite stehen der Nachrichtenredakteur Omid Rezaee und die Lektorin Alke Wierth, die auch nachts oder am Wochenende nicht müde werdem Texte zu verfassen bzw. zu optimieren, sowie eine Assistentin, die die Verwaltung und zum Teil auch die Buchhaltung erledigt.

Finanziell gesehen arbeitet die Redaktion an der Grenze zur Selbstausbeutung. Gleiches gilt auch für die Journalisti:nnen und Experti:nnen, die mit ihrem excellenten Verständnis und guten Kontakten in den Iran, mit ihren Sprach- und Fachkenntnissen Themenvorschläge und Artikel beim Iran Journal einreichen, obwohl sie bei anderen Medien oftmals das doppelte und mehr für ihre Arbeit bekämen.

Dazu kommt ein versierter Techniker, der die Webseite vor den Angriffen der iranischen Cyberarmee schützt.

Wie arbeitet die Redaktion?

In der Redaktion wird über Themen entschieden, die als Artikel relevant oder als Nachrichtentext ganz besonders eilig zu behandeln sind. Darüber hinaus ist die Recherche nach geeignetem rechtefreiem Bildmaterial relativ aufwändig, da das Iran Journal nicht über die Mittel verfügt, bei internationalen Bildagenturen Veröffentlichungsrechte zu erwerben. Ähnlich verhält es sich bei den Videos, deren deutsche Untertitelung ebenfalls von der Redaktion vorgenommen wird.

Texte, die aus dem Iran stammen, müssen übersetzt und in der Regel stark überarbeitet werden, um sie für die Leserschaft in Europa verständlich zu machen.

Ebenso werden Artikel, Kommentare, Interviews und Berichte, die im deutschsprachigen Raum von Expert:innen und Journalist:innen verfasst werden, ausnahmslos redigiert und zum Teil auch überarbeitet.

Die Kanäle des Iran Journals

Neben der Webseite www.iranjournal.org bekommen unsere Nutzer*innen auf Wunsch einen Newsletter zugesandt und können auch auf  X (Twitter), Instagram und Bluesky auf alle unsere Beiträge und spezielle Posts für soziale Netzwerke zugreifen.

Leider kommen die Texte, Bilder und Videos nicht automatisch von allein auf diese Seiten. Für jene, die sich lieber beispielsweise beim Autofahren oder Kochen informieren, unterhält das Iran Journal einen Podcast. Auch für dessen Produktion braucht es im Vorfeld Recherche zu Themen und Gesprächspartner:innen sowie zur Produktion Termine und Technik.

Was macht das Iran Journal noch?

Es gibt soviel mehr, was das Iran Journal gemacht hat bzw. noch macht und machen möchte! Zum Beispiel Dossiers zu bestimmten Themen, Künstler:innenportraits, Podiumsdiskussionen, Begleitung von Doktorant:innen, die über Iran-Themen promovieren, und Unterstützung anderer deutschsprachiger Medien bei der Verifizierung von Berichten und Bildern.

Doch wenn der Aufwand so hoch ist, dass ein „Brotjob“ nebenher nicht mehr möglich ist, muss das Iran Journal entweder Abstriche bei seinen Ambitionen machen, um die kontinuierliche Berichterstattung nicht zu gefährden – das ist für uns Plan B. Plan A heißt: zusätzliche Gelder auftreiben.

Aus diesem Grund brauchen wir Fördermitglieder der Redaktion, die mit einer monatlichen, überschaubaren Summe unsere Arbeit ermöglichen.

Je mehr wir Fördermitglieder haben, desto mehr Text-, Video- und Audiobeiträge können wir veröffentlichen.

Helfen Sie bitte mit, unsere Arbeit längerfristig zu sichern:

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Für direkte Überweisungen gibt es eine Spendenbescheinigung, für die Förderung durch die Crowdfundig leider nicht.