Umgehung der Ölsanktionen durch privates Konsortium

Das iranische Ölministerium und die Zentralbank haben mit der „Iranian Oil, Gas & Petrochemical Products Exporters’ Association“ einen Vertrag ausgehandelt, um die  EU-Sanktionen zu umgehen. Damit sollen weiterhin täglich 500.000 Barrel Öl nach Europa geliefert werden.
Das iranische Konsortium „Iranian Oil, Gas & Petrochemical Products Exporters’ Association“ habe die Absicht,  20 Prozent ihres Handelsvolumen mit privaten europäischen Raffinerien abzuwickeln , berichten iranische Nachrichtenportale. Die Namen der involvierten Raffinerien und mehr Details über das Vorhaben wurden nicht bekannt gegeben.
“Es ist gut möglich, dass wir wegen der internationalen Restriktionen unseren Abnehmern kleinere Privilegien und Preisnachlässe einräumen”, sagte Hassan Khosrojerdi, der Vorsitzende des Export-Konsortiums.
Seit dem Inkrafttreten der neuesten Sanktionen der Europäischen Union (EU) am 1. Juli sind die iranischen Exporte drastisch gefallen. Vergangenen Monat hat der Iran zum ersten Mal mitgeteilt, dass seine Ölexporte um  20 bis 30 Prozent zurückgegangen sind. Die EU-Sanktionen verbieten Öl– und Kraftstoffeinfuhren aus dem Iran. Außerdem dürfen europäische Firmen iranisches Öl nicht mehr transportieren. Auch die Versicherungsunternehmen dürfen entsprechende Schiffe nicht versichern. Daher hatten in den letzten Wochen die wichtigsten asiatischen Abnehmer des iranischen Öls, Südkorea, Japan und China angekündigt, kein Öl mehr aus dem Iran zu beziehen, beziehungsweise ihre Erdöleinfuhren aus dem Iran stark reduzieren zu wollen.

Die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates und Deutschland versuchen seit Jahren vergeblich , den Iran zum Verzicht auf sein Atomprogramm zu bewegen.
Die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates und Deutschland versuchen seit Jahren vergeblich , den Iran zum Verzicht auf sein Atomprogramm zu bewegen.

Selbst kleine Partner des Iran sind vorischtig geworden. Die kenianische Regierung hat einen erst kürzlich geschlossenen Erdölvertrag mit dem Iran annulliert. Danach sollten jährlich 30 Millionen Barrel iranischen Öls in das afrikanische Land fließen. Laut iranischen Nachrichtenagenturen habe sich Kenia unter dem Druck der amerikanischen Regierung zu diesem Schritt entschieden.
Bis zum 01. Juli flossen ca. 18 Prozent des iranischen Öls in die Europäische Union.
Neue Versuche der Asiaten
Währenddessen versuchen asiatische Länder Wege zu finden, um unter Umgehung der Sanktionen weiterhin iranisches Öl zu kaufen. Laut Nachrichtenportal Ria Novosty hat die japanische Regierung zugestimmt, iranische Öllieferungen nach Japan mit einer Summe von bis zu 7.6 Milliarden US-Dollar zu versichern. Auch China hat mittlerer Weile angeboten, chinesische Tanker für iranische Öllieferungen bereitzustellen – um so einen Teil seines Ölbedarfs zu decken.
FP
Aus dem Englischen: Resa Mohabbat-Kar