Zu hohe Internetgebühren im Iran
Die monatlichen Kosten für Internet sind im Iran zweimal so hoch wie in Afghanistan. Dies geht aus einem Bericht der Zeitung Shahrvand vom Donnerstag hervor. Demnach zahlen IranerInnen für einen Internetanschluss mit zwei Megabite Geschwindigkeit monatlich rund 740.000 Tuman, umgerechnet etwa 220 Euro.Zudem sei die Geschwindigkeit der Verbindungen viel zu langsam, kritisiert Shahrvand. Laut einer aktuellen Untersuchung der Webseite Net Index erreichte der Iran bei der Internetgeschwindigkeit 2013 den 162. Platz auf einer Rangliste von 192 Ländern und den letzten Platz in seiner Region. Dabei hatten die Verantwortlichen versprochen, 2013 den ersten Platz in der Region erreichen zu wollen, so Shahrvand.
In den vergangenen Tagen hatte der iranische Minister für Kommunikation und Informationstechnologie, Mahmoud Vaezi, für heftige Kritik aus dem ultrakonservativen Lager gesorgt, als er bekanntgab, die Internetgeschwindigkeit bald auf die sogenannte „Third Generation“, bekannt als „3G“, umstellen zu wollen. Großayatollah Nasser Makarem Shirazi bezeichnete die Einführung der schnelleren „3G“-Datenübertragung als „aus islamischer Sicht unmoralisch“. Irans Präsident Hassan Rouhani betonte dagegen am Montag, man könne der Technologie nicht entfliehen: „Wir können die junge Generation nicht von der Welt isolieren“, so der als moderat geltende Staatschef. (fh)