Zahl tödlicher Arbeitsunfälle drastisch gestiegen

Von April bis Juli dieses Jahres starben allein in der iranischen Hauptstadt Teheran 190 Menschen, darunter zwei Frauen, bei Unfällen am Arbeitsplatz. Das teilte der Leiter der iranischen Organisation für Gerichtsmedizin, Bashir Nazparvar, iranischen Nachrichtenagenturen zufolge am Donnerstag mit. Demnach stieg die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr in Teheran um 49,6 Prozent. Damit verzeichnet die Hauptstadt landesweit die meisten Todesfälle am Arbeitsplatz. Insgesamt verloren im Iran im genannten Zeitraum 657 Menschen, davon sechs Frauen, ihr Leben durch Arbeitsunfälle.

2013 kamen landesweit rund 1.800 ArbeitnehmerInnen im Iran durch Unfälle am Arbeitsplatz ums Leben. Mehr als die Hälfte der Todesfälle geschehen auf Baustellen, durch Abstürze, Stromschläge oder Zusammenstöße mit schweren Gegenständen. Iranische Gewerkschaften kritisieren seit Jahren sowohl mangelnde Sicherheitsvorkehrungen an Arbeitsplätzen wie auch die fehlende Sicherheitskleidung für bestimmte Berufe wie etwa im Baugewerbe.

Laut dem iranischen Arbeitsministerium waren im Jahr 2013 90 Prozent aller Arbeitsverträge aufgrund der Wirtschaftskrise befristet. ZeitarbeiterInnen sind im Iran nicht versichert. Am internationalen Tag der Arbeit am 1. Mai hatte Irans Präsident Hassan Rouhani daher das Arbeitsministerium aufgefordert, zeitlich befristet beschäftigten Bauarbeitern eine Krankenversicherung anzubieten. Das ist jedoch bisher nicht erfolgt. (fh)