Zahl der HIV-Infizierten im Iran steigt
Von Dezember 2013 bis Ende November 2014 haben sich 9.000 Menschen im Iran neu mit dem HI-Virus infiziert. Das gab der Koordinator der Vereinten Nationen (UN) in Teheran, Gary Lewis, bekannt, berichtet das persischsprachige Nachrichtenportal Khabaronline. In den vergangenen zwei Jahren stellten die UN dem Iran 14,6 Millionen Dollar zur Bekämpfung von HIV zur Verfügung.
Offiziellen Angaben zufolge sind nur 29.000 HIV-Positive im Iran registriert. Nach Schätzungen von ExpertInnen soll es aber bis zu 120.000 AIDS-kranke IranerInnen geben, 26 Prozent davon Frauen, 74 Prozent Männer. 2011 lag der Anteil der Frauen erst bei 11 Prozent.
Die erste HIV-positive Person wurde im Iran bereits vor 26 Jahren identifiziert. Verantwortliche im islamischen Staat versuchen das Problem jedoch seither zu verleugnen. Dabei wurde stets dem Westen vorgeworfen, HIV sei die Folge des „freizügigen Sexuallebens“ dort. Nun forderte der Leiter der Gesundheitskommission im Teheraner Stadtrat, Rahmatullah Hafezi, die iranische Gesellschaft zum Umdenken auf. AIDS-Kranke dürften nicht mehr als „unmoralisch“ abgestempelt werden, so Hafezi anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember. Rund 5.000 Menschen im Iran hätten bereits ihr Leben durch den tödlichen HI-Virus verloren.
(fh)