Widersprüchliche Statistiken zur Suizidrate im Iran
Am 15. September berichtete Gholam Abbas Torki, stellvertretender Staatsanwalt für öffentliche Rechte und Prävention von Straftaten, dass jährlich etwa 130.000 Suizidversuche im Iran registriert würden, von denen 7.000 tödlich endeten. Diese Zahlen wurden auf einem wissenschaftlichen Symposium zur Suizidprävention an der Iran University of Medical Sciences präsentiert. Torki erklärte zudem, dass die Suizidrate im Iran in den letzten Jahren angestiegen sei.
Die von Torki angegebenen Zahlen stehen jedoch im Widerspruch zu den Daten, die eine Woche zuvor von Saeed Montazerolmahdi, dem stellvertretenden Leiter für Kultur- und Sozialangelegenheiten der iranischen Polizei, veröffentlicht wurden. Montazerolmahdi gab an, dass jährlich mehr als 4.000 Menschen durch Suizid sterben würden und die Zahl der schwerwiegenden Suizidversuche 10- bis 20-mal so hoch sei. Seine Schätzungen liegen etwa 43 Prozent unter denen des stellvertretenden Staatsanwalts.
Beide Verantwortliche machten keine Angaben zu den Quellen ihrer Statistiken, und die Gründe für diese erheblichen Abweichungen bleiben unklar.
Torki erklärte weiter, dass die Suizidrate im Iran von 5 auf 8 Fälle pro 100.000 Menschen gestiegen und Suizid die dritthäufigste Todesursache bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren sei.
Kazem Malekouti, der wissenschaftliche Leiter des Kongresses zur Suizidprävention, bestätigte ebenfalls den Anstieg der Suizidfälle in Gemeinschaftsumgebungen wie Schulen, Universitäten und Arbeitsplätzen. Besonders betroffen sei die Altersgruppe zwischen 15 und 30 Jahren.
In den letzten Monaten gab es Berichte über eine Zunahme von Suiziden unter Arbeitnehmer*innen und im medizinischen Sektor, insbesondere unter Krankenschwestern und medizinischem Personal. Dies wurde auf den wachsenden beruflichen Druck zurückgeführt.
Wenn sie Suizid-Gedanken plagen, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge im Internet oder über die kostenlose Hotlines 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 oder 116 123. Die Deutsche Depressionshilfe ist in der Woche tagsüber unter 0800 / 33 44 533 zu erreichen.
Foto: Tabnak
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