Volvo stoppt Geschäfte mit Iran

Der Nutzfahrzeughersteller Volvo hat seine LKW-Produktion im Iran auf Eis gelegt. Hintergrund sind wegen der US-Sanktionen drohende Zahlungsausfälle. „Das Bankensystem im Iran funktioniert nicht mehr. Wir können nicht bezahlt werden“, hieß es von dem schwedischen Unternehmen am Montag. Volvo hatte geplant, bis April 2019 bis zu 5.000 LKW im Iran zu montieren.

Der iranische Außenhandel leidet unter den neuen Sanktionen, die die USA Anfang August als Folge ihres Ausstiegs aus dem Atomdeal mit dem Iran verhängt haben. Auch europäische Firmen müssen die Sanktionen fürchten. Unternehmen, die „verbotene Geschäfte“ mit dem Iran tätigten, würden „zur Verantwortung gezogen“, sagte US-Außenminister Mike Pompeo im Mai. Laut iranischen Medien hatte Volvo vor den Sanktionen geplant, vom Iran aus einen der größten Märkte am Persischen Golf und in der Region auszubauen.

Volvo ist nicht der erste Autohersteller, der seine Geschäfte mit Teheran stoppt. Anfang Juni hatte bereits der französische Autokonzern Peugeot-Citroën (PSA) seine Aktivitäten und Investitionen im Iran beendet.

Mit dem sinkenden Außenhandel hält seit Monaten auch die Talfahrt der iranischen Währung an. Am Montag erreichte der Kurs für einen US-Dollar auf dem freien iranischen Devisenmarkt mit 16.000 Tuman – etwa viermal so viel wie von der iranischen Zentralbank vorgeschrieben – einen neuen Rekord. Im Iran gibt es zwei Wechselkurse. Den offiziellen bestimmt die staatliche Zentralbank. Mitte April hatte diese, um den Sturz der iranischen Währung aufzuhalten, einen Wechselkurs von 4.200 Tuman für einen Dollar festgelegt.

(fh)