Verseuchung des Aras-Flusses mit radioaktivem Stoff

Recherchen der Tageszeitung „Payame-e Ma“ haben Vermutungen bestätigt, die vor Kurzem zu vielen Schlagzeilen im Iran führten: Die Verseuchung des Flusses Aras mit radioaktiven Stoffen hat eine Ausbreitung von Magenkrebs unter den Anrainer*innen des Flusses verursacht.

Laut den Recherchen der Teheraner Zeitung ist die Hauptquelle der radioaktiven Verseuchung des Flusses im Nordwest-Iran das Kernkraftwerk Mezamor in Armenien. Die radioaktive Verschmutzung führe „zu einer Zunahme von Krankheiten wie Krebs, insbesondere Magenkrebs, bei den Bewohner*innen der Aras-Ufer und der Region im Iran“. Die Verseuchung sei bisher vertuscht worden.

„Payam-e Ma“ weist außerdem darauf hin, dass die Abwässer des armenischen Kernkraftwerks Mezamor ohne jegliche Behandlung in den Aras gelangten und das Wasser insbesondere im Bereich des Khodaafrin-Damms und der Mugansteppe neben radioaktiven Stoffen auch mit schweren und giftigen Metallstoffen wie Blei, Arsen, Aluminiumverbindungen, Nickel, Kupfer, Eisen, Mangan und 53 weiteren Schadstoffen kontaminiert sei.

Bereits in ihrer Winterausgabe 2023 hatte die Forschungszeitschrift für Grenzstudien auf den Anstieg der Krebsraten in der Region hingewiesen: „Die Schwere der Speiseröhren-, Magen- und Hautkrebserkrankungen und die Zahl der Lebererkrankungen, die durch die Wasserverschmutzung bei den Bewohner*innen der von Aseri bewohnten Grenzgebiete verursacht werden, hat stark zugenommen“, hieß es da. Der Bericht der Forschungszeitschrift bewertete das Ausmaß der Verschmutzung des Aras als sehr besorgniserregend und verwies auf den „Zufluss verschiedener Mengen von Metall- und Halbmetallstoffen, die über die Verschmutzung durch Minen hinausgehen und voll von giftigem Aluminium sind“. Demnach sei Armenien zwar der größte Verschmutzer des Aras, aber auch Aserbaidschan und die Türkei trügen dazu bei. Der Iran verschmutze des Fluss durch die Zuleitung von Schadstoffen aus der Songun-Kupfermine.

Drei nordwestliche Provinzen des Irans liegen flussabwärts des Atomkraftwerks Mezamor. Das radioaktiv verseuchte Wasser dient deren Bewohner*innen als Trinkwasser, zur Bewässerung ihrer Felder und zur Fischzucht.

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