Ungewöhnliche Kontrollen im Evin-Gefängnis
Die Trakts Sieben und Acht des Teheraner Evin-Gefängnisses, in denen auch politische Häftlinge untergebracht sind, wurden in der Nacht zum Donnerstag und im Laufe des gestrigen Tages von Gefängniswärtern kontrolliert. Das meldete die Webseite der Human Rights Activists News Agency (HRANA) am Donnerstag. Demnach sollen Wächter kurz nach Mitternacht im Trakt 8 Insassen geweckt und auf den Flur geschickt haben. Anschließend fand eine dreistündige Durchsuchungsaktion der Zellen statt. Viele Insassen hätten sich über die ungewöhnliche Kontrolle beschwert, berichtet HRANA. Die zweite Kontrolle soll am Donnerstagvormittag vorgenommen worden sein.
Routinemäßig werden die Zellen im Evin-Gefängnis alle vier Wochen kontrolliert. Dabei werden Matratzen, Notizhefte und die Kleidung der Gefangenen durchsucht.
Es ist nicht das erste Mal, dass es zu solchen ungewöhnlichen Kontrollen in dem berüchtigten Teheraner Gefängnis kommt. Im April 2014 stürmten rund 100 Spezialgardisten Trakt 350. Mehr als dreißig Insassen wurden damals bei der vierstündigen Aktion der Spezialkräfte verletzt, vier mit schweren Blutungen und Knochenbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert.
Laut Menschenrechtsorganisationen handelte es sich um die blutigste und gewalttätigste Aktion in dem Gefängnis seit 20 Jahren. Die Insassen hatten zuvor dagegen protestiert, wie Durchsuchungen und Kontrollen durchgeführt werden.
(fh)