Wir trauern um Shirin Famili
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Iran Journal trauern um ihre Kollegin Shirin Famili.
Famili setzte sich als Menschenrechtsaktivistin vier Jahrzehnte lang für Freiheit und Menschenrechte ein. Den Iran musste sie im Zuge der Verfolgungsjagd auf Regimekritiker*innen und Andersdenkende Mitte der Achtziger Jahre verlassen. Damals war sie Mitte Zwanzig und Mitglied der Tudeh Partei. Shirin Famili landete nach ihrer Flucht mit ihrem Sohn zunächst in der Stadt Minsk in der Sowjetunion. Sie war politisch gebildet, interessierte sich für persische Literatur, schrieb literarische Texte und Gedichte – und hatte eine schöne Stimme. So verließ sie Minsk, um bei Radio Kabul zu arbeiten. Dort blieb sie noch vier Jahre bis zum Zerfall der Sowjetunion und floh 1990 mit ihrem Sohn Behrang und ihrem ebenfalls bei Radio Kabul beschäftigten Ehemann Hossein Alavi nach Berlin.
Famili interessierte sich nun stärker für Menschenrechte und die Gleichstellung der Frau, war in einem iranischen Frauenverein in Berlin tätig, studierte Gender Studies an der Humboldt Universität und setzte sich für die Rechte der Frauen im Iran ein. Laut Radio Farda war Shirin Famili von 2002 an Mitarbeiterin der persischsprachigen Redaktion von Radio Free Europe in Prag. Vor zehn Jahren kehrte sie, von einer schweren Krankheit angegriffen, nach Berlin zurück und arbeitete weiter als freie Mitarbeiterin für Radio- und Online-Magazine wie Zamaneh in Holland, Euronews in Frankreich, Radio Farda in Prag und Iran Journal.
Am 2. August 2019 ist Shirin Famili im Alter von 61 Jahren nach einer langen und schweren Krankheit in einem Berliner Krankenhaus von uns gegangen.
Wir sprechen ihrem Ehemann und ihrem Sohn unser tief empfundenes und herzliches Beileid aus, ebenso allen Leser*innen und Zuhörer*innen Shirin Familis.
(nb)