Trauer um Popsänger

Wegen des massiven Andrangs Tausender Fans des verstorbenen Popsängers Morteza Pashaei konnte dessen Bestattung am Sonntag erst am späten Nachmittag und nur im Beisein seiner Familie stattfinden. Das meldete die iranische Nachrichtenagentur ISNA am Sonntag. Tausende Menschen hatten sich bereits seit dem frühen Morgen vor dem Teheraner Konzerthaus „Talar-e Vahdat“ versammelt, um sich von ihrem Star zu verabschieden. Von dort aus sollte Pashaeis Leichnam dann zum Friedhof transportiert werden. Durch die große Menschenmenge kam es jedoch zu Staus. Der Verstorbene musste zunächst wieder ins Leichenhaus gebracht werden und bis zum späten Nachmittag dort bleiben, so ISNA.

Der 30-jährige Popstar war am Freitag im Teheraner Bahman-Krankenhaus an Magenkrebs gestorben. Sein Tod hatte am Freitag bereits zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und Sicherheitsbeamten geführt. Kurz nach Pashaeis Tod hatten sich in mehreren iranischen Städten spontan Tausende Fans versammelt, Kerzen entzündet und Pashaeis Lieder gesungen. Augenzeugen zufolge wurden die Versammlungen in manchen Städten, etwa Mashahd, Isfahan und Teheran, von Sicherheitskräften aufgelöst, umliegende Straßen gesperrt und einige Fans festgenommen. Die Versammlungen sollen über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter organisiert worden sein, so IRNA am Samstag.

Das Produzieren von Popmusik ist im Iran erst Ende der Neunzigerjahre wieder erlaubt. Popmusiker müssen vor der Produktion eine staatliche Genehmigung beim Kulturministerium beantragen.

(fh)