Streik im Gold- und Schmuckhandel im Iran
Seit Sonntag, dem 28. April, sind Goldhändler in verschiedenen Teilen Irans in den Streik getreten. Nader Bazrafshan, der Vorsitzende des Goldhändlerverbands von Teheran, bestätigte am Dienstag, den 30. April, dass der Goldmarkt in der Hauptstadt aufgrund der Einführung eines neuen Systems „halb still“ liege. Der Streik entstand als Protest gegen die Steuergesetze der Regierung und das Bestreben des Parlaments, mehr Steuern von den Goldhändlern zu erheben.
Einige Goldhändler im Teheraner Markt begannen am Sonntag, den 28. April, mit dem Streik als Reaktion auf eine Steuervorschrift des iranischen Parlaments und der Einführung des sogenannten „Umfassenden Handelssystems“ und schlossen ihre Geschäfte. Der Streik der Goldhändler setzte sich auch am 1. Mai fort. Außer Teheran haben in Urmia, Tabriz, Isfahan und Hamadan zahlreiche Händler ihre Geschäfte geschlossen oder halb geschlossen.
Bazrafshan erklärte in einem weiteren Interview mit der Website Trade News, dass „viele Branchenangehörige wegen der möglichen Einführung einer Kapitalertragssteuer besorgt sind und deshalb auf die erneute Implementierung des Umfassenden Handelssystems reagiert haben.“
Er sagte, dass bereits vor einiger Zeit Treffen stattgefunden hätten, bei denen beschlossen worden sei, Änderungen an diesem System vorzunehmen. Diese seien jedoch nicht umgesetzt worden. Stattdessen wurde die Nutzung dieses Systems verpflichtend gemacht, was die Proteste der Kaufleute in dieser Branche verursacht hat.
Die iranische Regierung behauptet, dass das „Umfassende Handelssystems“ dazu dienen solle, Händlern und Kaufleuten einen erleichterten Zugang zu Informationen über den Inlandshandel und eine Überwachung und Organisation verschiedener Marktsegmente zu ermöglichen.
Nach Einführung dieses Systems wird von allen Herstellern und Groß- und Einzelhändlern von Gold und Schmuck verlangt, ihre Transaktionen in diesem System zu registrieren, was die Händler beunruhigt hat.
Die Abgeordneten des Islamischen Parlaments (Majlis) haben in den letzten Tagen den „Kapitalertragssteuer“-Entwurf überarbeitet, um die Zustimmung des Wächterrats zu erhalten, was die Protestwelle der Goldhändler weiter verstärkt hat. Laut diesem Entwurf muss jeder, der ein Haus, ein Auto oder Gold und Währungen kauft und schnell wieder verkauft, um einen Gewinn zu erzielen, die Kapitalertragssteuer zahlen.
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