Strafverfolgung von Herstellern und Verkäufern von Anti-Stress-Puppen

Die Teheraner Staatsanwaltschaft hat am 12. Oktober die Verfolgung und Verhaftung von Herstellern, Verkäufern und Werbetreibenden sogenannter Anti-Stress-Puppen angeordnet. Grund ist die Bezeichnung der Puppen als „Morteza“ und „Marzieh“. Morteza ist der Titel des ersten schiitischen Imams, Marzieh der Beiname von Fatemeh, der Tochter des Propheten Mohammed. Laut der iranischen Justiz ist diese Namensgebung „beleidigend“, die Verkäufer ignorierten damit „die anti-religiöse Natur“ der Puppen. Die Puppen aus einem weichen, knetbaren Plastikmaterial werden in der Gestalt von Schweinen und Gorillas hergestellt.

Die den Revolutionsgarden nahestehende Nachrichtenagentur Fars meldete, dass eine Kampagne gegen die Herstellung der Puppen bereits von etwa 8.000 Personen unterschrieben worden sei. Fars zufolge fordert die Kampagne die Generalstaatsanwaltschaft, das Ministerium für Islamische Kultur und Führung sowie die Cyber-Polizei auf, die Puppen, deren Namen „an die heiligen Figuren des Islams“ erinnerten, einzusammeln und deren Hersteller wegen „Religionsbeleidigung“ strafrechtlich zu verfolgen. Religionsbeleidigung zieht im Iran schwere Strafen bis zur Todesstrafe nach sich.

Bereits in der Vergangenheit sind iranische Behörden wiederholt gegen Puppenhändler vorgegangen, unter anderem gegen Verkäufer von Barbie-Puppen.

Foto: Zoomit