Lange Haftstrafen für 10 Bahai-Frauen bestätigt
Das Berufungsgericht der Provinz Isfahan hat am 6. Oktober lange Haftstrafen für 10 Bahai-Frauen bestätigt. Demnach wurden Negin Khademi, Shana Shoqifar, Mozhgan Shahrezayi, Arezoo Sobhanian, Yeganeh Roohbakhsh, Yeganeh Agahi, Neda Badakhsh und Parastoo Hakim zu jeweils 10 Jahren Haft verurteilt. Zwei weitere Frauen, Bahareh Lotfi und Neda Emada, erhielten jeweils fünf Jahre Haft und wurden außerdem zu einer Geldstrafe, einem Ausreiseverbot und einem Verbot der Nutzung sozialer Netzwerke verurteilt.
Allen Verurteilten wurde vorgeworfen, Propaganda gegen die Islamische Republik betrieben zu haben. Zudem sollen sie laut Anklage „abweichende, mit den Grundsätzen und Überzeugungen des Islams unvereinbare lehrende und propagandistische Aktivitäten“ durch die Verbreitung und Vermittlung des Bahaitums unter Muslimen ausgeübt sowie mit „feindlichen Gruppen“ gegen das System der Islamischen Republik zusammengearbeitet haben.
Die zehn Frauen waren am 23. Oktober 2023 von Sicherheitsbehörden festgenommen und nach etwa zwei Monaten gegen Kaution aus dem Frauengefängnis in Isfahan entlassen worden. Laut einem Bericht von Radio Free Europe/Radio Farda aus dem November vergangenen Jahres setzten die Vernehmungsbeamten des Ministeriums für Nachrichtenwesen in Isfahan die Frauen während der Verhöre schwerer physischer und psychischer Folter aus, um sie zu Geständnissen zu zwingen.
Nach der „Frau, Leben, Freiheit“-Bewegung erhöhte die Islamische Republik den Druck auf Bahai. Mit dem zwölftägigen Krieg gegen Israel im Sommer 2025 nahm die Repression gegen die religiöse Minderheit weiter zu. Die zentraliranische Metropole Isfahan gilt als einer der Brennpunkte der systematischen Unterdrückung der Bahai-Gemeinschaft.
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