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Statue wegen „mangelhaften Hidschabs“ entfernt

Die Stadtverwaltung von Gorgan im Nordosten des Iran hat die Statue einer Frau kurz nach deren Aufstellung wieder aus der Öffentlichkeit entfernen lassen. Medien und Bürger*innen sollen gegen die Statue protestiert haben, sagte Safar-Ali Painmahali, der Vorsitzende des Stadtrats von Gorgan, am Wochenende der Nachrichtenagentur IRNA. Sie werde nach „ein paar Änderungen“ erneut aufgestellt werden.

Bei der Statue handelt es sich um eine von mehreren sitzenden Figuren, die auf Bänke in der Stadt montiert wurden. Alle Figuren sind mit ihren Handys beschäftigt. Das „Gemeinsam, aber allein“ getaufte Kunstwerk soll eine Familie darstellen und auf den wachsenden Einfluss des Internets auf den Alltag aufmerksam machen. Die dargestellte Frau ist verhältnismäßig modern gekleidet mit einem locker sitzenden Kopftuch, das einige Haarsträhne sehen lässt. Zudem lässt die Hose der Figur die Knöchel frei.

Die Entfernung der Frauenstatue hat in den Sozialen Netzwerken für Diskussionen gesorgt. Die einen kritisierten die Statue als „Werbung für einen mangelhaften Hidschab“. Örtliche Medien, die der iranischen Revolutionsgarde nahestehen sollen, äußerten sich kritisch. Andere wiederum verglichen die Entfernung des Kunstwerks mit ähnlichen Maßnahmen der Taliban in Afghanistan.

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