Schule auch für Flüchtlinge ohne Papiere
Das iranische Innenministerium will in den kommenden fünf Tagen afghanischen Kindern, die sich ohne offizielle Aufenthaltsberechtigung im Iran befinden, eine Genehmigung für den Schulbesuch erteilen. Das kündigte das iranische Innenministerium am Montag an, berichten iranische Nachrichtenagenturen. Mit dieser Genehmigung sollen afghanische Migranten ihre zwischen 7 und18 Jahre alten Kinder in Schulen anmelden können.
Mit der Maßnahme habe das Innenministerium eine Anweisung des religiösen Oberhaupts des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Kahmenei, befolgt, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Im Juni dieses Jahres hatte Khamenei gesagt, dass auch Kinder afghanischer Flüchtlingsfamilien, die sich illegal im Land aufhielten, nicht vom Schulbesuch ausgeschlossen werden dürften.
Zwei Millionen afghanische Flüchtlinge leben offiziellen Angaben zufolge im Iran. Nur 900.000 verfügen über eine Aufenthaltsgenehmigung. Derzeit besuchen etwa 130.000 afghanische SchülerInnen iranische Schulen. Der Mehrheit der Flüchtlinge, die keinen Aufenthaltstitel besaß, wurde bisher der Zugang zum Bildungssystem verweigert. MenschenrechtsaktivistInnen kritisieren seit Jahren den „rassistischen Umgang“ der iranischen Machthaber mit den afghanischen Flüchtlingen. AfghanInnen würden von Teilen der Gesellschaft und von der Politik wie Menschen zweiter Klasse behandelt.
(fh)