Iranisches Wochenblatt verboten
Die iranische Presse-Aufsichtsbehörde hat am Montag die Wochenzeitung 9- Dey verboten. Das berichteten iranische Nachrichtenagenturen. Als Grund für das Verbot wurde dem Herausgeber der Zeitschrift und Parlamentsabgeordneten Hamid Resaei deren kritische Berichterstattung über das Atomabkommen genannt. Das Wochenblatt 9-Dey, gemeint ist der neunte Tag des zehnten iranischen Kalendermonats Dey, gilt als Plattform der Hardliner und Gegner des gemäßigten iranischen Präsidenten Hassan Rouhani. Die Zeitschrift war bereits im Februar 2013 und Januar 2014 für einige Zeit verboten worden, da sie die Außenpolitik der Regierung und die Annäherung des Iran an den Westen kritisiert hatte.
Laut iranischen Medien hat die Aufsichtsbehörde, die zum Kulturministerium gehört, die Presse bereits vor zehn Tagen in einem „vertraulichem Schreiben“ aufgefordert, jegliche negative Berichterstattung über das Atomabkommen zu unterlassen. Dabei habe sich die Behörde auf einen Beschluss des nationalen Sicherheitsrats berufen. 9-Dey-Herausgeber Resaei hatte vergangene Woche bei einer Parlamentsdebatte behauptet, es gebe keinen solchen Beschluss des Rats.
Am Montag hatte die Behörde bereits die ultrakonservative Tageszeitung Keyhan und die Webseite Raja News, die Anhängern des ehemaligen iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinedschad gehört, aus demselben Grund verwarnt.
(fh)