Sabotage bei Atomanlagentechnik

An Ausrüstungsgegenständen für seine Atomanlagen, die der Iran aus Ostasien importiert hat, seien „eingebaute Störungen“ entdeckt worden. Das teilte der Leiter der iranischen Atomanlagenorganisation Ali Akbar Salehi dem staatlichen iranischen Nachrichtensender IRNN am Mittwoch mit. Genauere Angaben über die Art der Sabotage sowie die Exportländer machte Salehi nicht. Er warf jedoch den USA vor, andere Länder unter Druck zu setzten, damit diese Störungen bei  Ausrüstungsgegenständen für Atomanlagen einbauten, die in den Iran eingeführt werden. Solche Sabotage habe nicht nur für den Iran, sondern auch für dessen Nachbarländer katastrophale Folgen, warnte Salehi. „Wir haben spezielle Labore, die jedes importierte Gerät für Atomanlagen vor der Anwendung detailliert untersuchen“, betonte er.

Der Iran unterstellt dem Westen und den USA seit langem, durch Sabotage die Entwicklung des iranischen Atomprogramms verhindern zu wollen. 2012 warf die Regierung dem deutschen Konzern Siemens vor, Zündstoffe in Geräte eingebaut zu haben, die Teheran für das Atomprogramm gekauft hatte. „Die Geräte sollten nach der Inbetriebnahme explodieren, um unsere Systeme zu zerstören“, sagte der iranische Abgeordnete Aleddin Borojerdi damals. 2010 versuchte Israel, das iranische Atomprogramm zu sabotieren, indem es mit dem von US-Amerikanern entwickelten Computerwurm Stuxnet Teile der Atomanlage in Natanz angriff. Erst vor drei Tagen hatten iranische Nachrichtenagenturen gemeldet, dass in einer kürzlich eröffneten Urananlage in Isfahan ein Virusprogramm entdeckt worden sei.

(fh)