Proteste gegen Auftritt Rafsanjanis
Dutzende Anhänger ultra-konservativer Gruppierungen haben am Montag im Iran gegen einen Auftritt des Vorsitzenden des iranischen Schlichtungsrats, Ayatollah Akbar Hashemi Rafsanjani, protestiert. Das berichteten iranische Nachrichtenagenturen am Montag. Rafsanjani, Präsident des Iran von 1989 bis 1997, wollte an der Amir-Kabir-Universität in Teheran anlässlich des iranischen Tags der Lehrer eine Rede halten. Die Demonstranten sollen mit einer Menschenkette versucht haben, Rafsanjani am Betreten der Universität zu hindern. Zudem riefen sie Parolen wie „Nieder mit der Fitna“.
Als Anhänger der „Fitna“ („Aufruhr gegen die göttliche Ordnung“) werden im Iran seit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 die Anhänger der Grünen Bewegung und deren Anführer bezeichnet. Erst mit Verzögerung konnte der 80-Jährige schließlich seine Rede halten. Allerdings durften keine Studierenden, sondern nur DozentenInnen der Universität zuhören, so die Nachrichtenagentur MEHR.
Angesichts der bevorstehenden Parlaments- und Expertenratswahlen im Iran im Februar nächsten Jahres haben in den vergangenen Wochen Angriffe von ultra-konservativen Gruppen auf gemäßigte Politiker zugenommen. Im März war das Auto des Abgeordneten Ali Motahari in Shiraz von Dutzenden Männern auf Motorrädern mit Bausteinen und Pfeffergas attackiert worden. Iranischen Medien zufolge soll es im Anschluss zwar einige Verhaftungen gegeben haben. Doch die Identität der Festgenommenen wurde bis heute nicht bekannt gegeben.
(fh)