Protestaktion an Uni Teheran

Dutzende StudentInnen und rund 20 Dozenten der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Teheran haben am Dienstag gegen hohe Haftstrafen für KommilitonInnen protestiert. Sie forderten die sofortige Aufhebung der Urteile und kündigten an, ihre Protestaktion fortzusetzen, solange ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Außerdem weigerten sich die StudentInnen, an Klausuren teilzunehmen.

Hintergrund der Proteste sind in den vergangenen Monaten ergangene Urteile gegen elf StudentInnen der Fakultät, die beschuldigt werden, die nationale Sicherheit des Iran gefährdet zu haben. Sie hatten in Dezember und Januar an den Protestaktionen, die in Teheran und mehr als 100 anderen Städten stattfanden, teilgenommen. Drei der 18- bis 22-Jährigen wurden zu insgesamt 15 Jahren Haftstrafe verurteilt. Der Dekan der Fakultät, Mehdi Etemadi- Fard, teilte mit, er wolle sich deshalb mit Vertretern des Wissenschaftsministeriums und einigen Parlamentsabgeordneten zusammensetzen.

Auch StudentInnen der ebenfalls in Teheran befindlichen Amirkabir-Universität protestieren gegen Repressalien. Bereits Mitte März schrieben sie in einem offenen Brief: „Obwohl die Verantwortlichen behaupten, Meinungsfreiheit sei an der Akademie notwendig, wird jede kleine Kritik zensiert und  werden Überwachung und Kontrollen an den Unis immer mehr verschärft.“

(fh)