Polizeichef: Proteste Grund für Überlastung
Der iranische Polizeichef, Esmail Ahmadi Moghadam, bekannte gestern in einem Interview, dass die Einbindung ihrer Kräfte durch die Proteste nach den Präsidentschaftswahlen 2009 zu einer Erhöhung der Kriminalitätsstatistiken geführt habe.
Wegen der Ereignisse des Jahres 2009 „waren viele unserer Kräfte so stark in die Krawallbekämpfung involviert, dass viele Verbrecher diesen Umstand nutzten“ sagte der Polizeichef.
Er erklärte gegenüber der ISNA (Iranian Student News Agency), die Krise im Jahr 2009 habe einen rasanten Anstieg von Diebstählen, Entführungen und Vergewaltigungen mit sich gebracht. Seiner Aussage nach seien die Zahlen seit zwei Monaten jedoch wieder rückgängig.
Ahmadi Moghadam, der zugleich ein Schwager Ahmadinedjads ist, zeigte sich sehr erfreut darüber, dass der Abbau der Subventionen durch die Regierung ohne größere Zusammenstöße mit der Bevölkerung vonstattenging.
Im Interview charakterisierte er Facebook und Twitter als machtvoll. Diese sozialen Netzwerke würden „die Unzufriedenen, Verbrecher und ausländische Geheimdienste vereinen und koordinieren“. Deshalb sei es wichtig, genauestens über deren Informationen zu verfügen, um immer in der Lage zu sein, „das Vorgehen der Gegner vorherzusagen“.