Politische Gefangene stirbt nach verweigerter medizinischer Behandlung

Die Nachrichtenagentur der iranischen Justiz Mizan-News hat den Tod der politischen Gefangenen Somayeh Rashidi bestätigt. Die 41-Jährige verstarb am 25. September in einem Krankenhaus, wohin sie nach mehrfachen epileptischen Anfällen aus dem Gefängnis Gharchak verlegt worden war.

Laut Menschenrechtsorganisationen hatten die Behörden ihr zuvor trotz ihres lebensbedrohlichen Zustands eine rechtzeitige medizinische Versorgung verweigert. Rashidi litt an Epilepsie und erlitt während ihrer Haft wiederholt schwere Anfälle. Statt sie sofort in ein Krankenhaus zu bringen, hätten die Verantwortlichen die Behandlung verzögert, berichteten mehrere Menschenrechtsorganisationen übereinstimmend. So soll Rashidi zuletzt nach einer Rückkehr von der Gerichtsmedizin trotz eines akuten Anfalls zunächst zum Umziehen in den Zellentrakt geschickt worden sein. In dieser Zeit habe sich ihr Zustand dann dramatisch verschlechtert.

Die Justiz stellt Rashidi als Mitglied der oppositionellen Volksmudschahedin (MEK) dar. Laut Mizan News, der Nachrichtenagentur der iranischen Justizbehörde, war sie bereits in den Jahren 2022 und 2023 wegen Kontakten zur MEK inhaftiert. Nach ihrer Freilassung habe sie erneut Verbindungen aufgenommen und Schulungen für Brandstiftungen sowie Geld für „Sabotageaufträge“ erhalten. Unabhängige Belege für diese Anschuldigungen gibt es nicht.

Rashidi, geboren 1983, war am 24. April 2025 beim Anbringen regimekritischer Parolen und Graffitis im Teheraner Stadtteil Javadieh festgenommen und zwei Tage später in die Frauenabteilung des Evin-Gefängnisses verbracht worden. Bei ihrer Festnahme soll sie schwer von Sicherheitskräften misshandelt worden sein. Nach dem israelischen Angriff auf das Evin-Gefängnis im Juni wurde sie ins Gharchak-Gefängnis in Varamin überstellt. 

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