Niedrige Ölpreise verärgern Rouhani

Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat bei einer Rede in der südiranischen Stadt Buschehr den Vorwurf erhoben, einige Länder würden die Erdölpreise absichtlich niedrig halten. Das berichteten iranische Nachrichtenagenturen am Dienstag. Saudi Arabien und Kuweit würden aber langfristig durch die niedrigen Ölpreise mehr belastet als der Iran, so Rouhani. Der Regierungschef verglich dabei  Auswirkung auf die Staatshaushalte von Riad und Teheran: „Bis zu 80 Prozent des saudi-arabischen Staatshaushalts werden durch den Erdölexport finanziert, während der iranische Haushalt lediglich zu einem Drittel davon abhängig ist.“

In den vergangenen Monaten sind die Erdölpreise stetig gesunken. Derzeit kostet ein Barrel Erdöl etwa 46 US-Dollar. Dem iranischen Ölminister Bijan Namdar Zanganeh zufolge hängen die niedrigen Preise mit der hohen Fördermenge zusammen. Daher Irans Vorschlag an die Organisation erdölexportierender Länder (Opec), die Fördermenge um eine Million Barrel – von 30 Millionen auf 29 Millionen Barrel – pro Tag zu reduzieren.

Die jetzige Erdölpreise liegen bei der Hälfte dessen, was Teheran mit 100 US-Dollar pro Barrel für sein Jahresbudget zugrunde gelegt hatte. Nun müsse die Regierung, um den durch die niedrigen Ölpreise entstandenen Verlust zu ersetzen, die Steuern erhöhen, so Zanganeh. Zudem gingen die Erdölexporte des Iran aufgrund der internationalen Sanktionen gegen das Land 2012 von 2,2 Millionen Barrel pro Tag auf 1,3 Million zurück.

(fh)