Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh verhaftet

Die renommierte Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotoudeh ist verhaftet worden. Das hat ihr Ehemann Reza Khandan am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite bekannt gegeben.Den Grund der Verhaftung teilte Khandan nicht mit. Wie Iran Journal aus dem Bekanntenkreis der Inhaftierten erfuhr, soll Sotoudeh in einer geheimen Gerichtsverhandlung verurteilt worden sein.
Die Sacharow-Preisträgerin verteidigt die „Töchter der Revolutionsstraße“, die der „Verdorbenheit“ bezichtigt werden, weil sie in der Öffentlichkeit ihre Kopftücher abnehmen.
Außerdem war Sotoudeh im November 2017 einer Vorladung des Teheraner Evin-Gefängnisses nicht gefolgt. In der Vorladung sei kein Grund für die Anhörung angegeben gewesen, so ihre Erklärung. Die Juristin vermutete damals, dass die Vorladung mit ihren Protestaktionen gegen ihr Berufsverbot zusammenhänge.

Die Menschenrechtsaktivistin war 2010 verhaftet und wegen des Vorwurfs von „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ sowie ihrer Mitgliedschaft im iranischen Zentrum zum Schutz der Menschenrechte zu sechs Jahren Haft und zehn Jahren Berufsverbot verurteilt worden. Im September 2013 wurde sie aus der Haft entlassen. Im Oktober 2014 wurden die zehn Jahre Berufsverbot auf drei Jahre verkürzt. Sotoudeh hatte lange öffentlich dagegen protestiert und den Zorn der Machthaber auf sich gezogen. (fp)