Minenarbeiter streiken weiter

250 Minenarbeiter in der zentraliranischen Provinz Yazd fordern ihre in den vergangenen drei Monaten nicht gezahlten Löhne und mehr Sicherheitsvorkehrung in ihrer Mine. Der Chef des örtlichen Arbeitsamtes nennt den Protest „gesetzeswidrig“.

Die Arbeiter der Bleimine in der zentraliranischen Stadt setzen ihren Streik fort, obwohl sie den Lohn für den vergangenen Monat erhalten haben, meldete die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur ILNA am Dienstag. Die Arbeiter hatten den Streik am 5. Dezember begonnen, nachdem sie für die vergangenen drei Monate keinen Lohn erhalten hatten. Die Betreiberin der Bleimine, die Aktiengesellschaft Koushk, hatte sich daraufhin bereit erklärt, den Arbeitern ein Monatsgehalt sofort zu zahlen. Die Protestierenden verlangen aber die volle Auszahlung ihrer ausstehenden Löhne, außerdem stärkere Sicherheitsvorkehrungen an ihren Arbeitsplätzen.

Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen in der Mine war laut geworden, nachdem vor etwa 18 Monaten zwei Arbeiter dort ums Leben gekommen waren. Wie die Angehörigen der Verstorbenen kürzlich mitteilten, haben sie bisher keine Abfindung von der Firma erhalten.

Laut ILNA soll der Leiter des örtlichen Arbeitsamtes den Streik der Arbeiter als gesetzeswidrig bezeichnet und die Arbeiter aufgefordert haben, ihren Protest sofort zu beenden. Dem Arbeitsgesetz zufolge sei zwar Protest als Recht der Arbeiter verankert, aber Streik sei nicht zugelassen. Wie ILNA berichtet, haben 95 Prozent der 350 Mitarbeiter der Mine befristete Arbeitsverträge und sind somit von der Entlassung nach Ablauf ihres Vertrags bedroht.

Seit September gibt es vermehrt Arbeiterproteste in der Islamischen Republik. (fp)