Militärabkommen zwischen Russland und Iran

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat bei seinem Besuch in Teheran am Dienstag ein Abkommen mit seinem iranischen Amtskollegen unterzeichnet, das die militärische Kooperation zwischen den beiden Ländern verstärkt. Das meldete die iranische Nachrichtenagentur IRNA. Die politische Situation in der Region verlange eine engere Zusammenarbeit der beiden Nachbarländer, „um mehr Stabilität hier ebenso wie international herzustellen“, so der iranische Verteidigungsminister Hossein Dehghan. Wichtige Teile der Vereinbarung seien eine engere Zusammenarbeit der beiden Länder im Kampf gegen Terrorismus und ethnische Separatisten sowie die gegenseitige Ausbildung von Soldaten.

Bei dem Treffen sollen Teheran und Moskau auch ihre Differenzen bezüglich des Flugabwehrraketensystems S-300 geklärt haben. Details dazu wurden nicht genannt. 2007 hatte der Iran mit Russland die Lieferung von fünf russischen Flugabwehrraketensystemen S-300 im Wert von 800 Millionen US-Dollar vereinbart. USA und Israel hatten Russland dafür scharf kritisiert. Schließlich lieferte Moskau unter Berufung auf die UN-Sanktionen gegen den Iran die Raketen nicht. Die Regierung in Teheran klagte wegen Vertragsbruchs vor dem Internationalen Schiedsgericht in Genf und verlangte 4 Milliarden US-Dollar Entschädigung.

(fh)