Mehrere Baha’i verhaftet
Zwei Mitglieder der religiösen Gemeinschaft der Baha’i, Alaeidin Khanjani und Babak Mobasher, sind am Montagmorgen von Sicherheitsbeamten in ihrer Wohnung in Teheran verhaftet worden. Das meldete das persischsprachige Nachrichtenportal HRANA am Mittwoch. Danach sollen Sicherheitsbeamte außerdem vier Mitarbeiter der Firma der beiden Inhaftierten festgenommen haben. Von offizieller Seite gab es bislang dazu keine Stellungnahme. Am Dienstag hatte die Nachrichtenagentur FARS gemeldet, es sei „eine der größten Mafia-Banden im Brillen-Schmuggel“ aufgedeckt worden, die von Baha’i geführt worden sei. In diesem Zusammenhang sollen laut FARS acht weitere Baha’i verhaftet worden sein.
Alaeidin Khanjani ist der Sohn von Jamalodin Khanjani, einem der Vorsitzenden der Baha’i-Gemeinde im Iran, der derzeit eine 20-jährige Haftstrafe absitzt. Babak Mobasher ist Jamalodin Khanjanis Schwiegersohn. Erst Ende April hatte ein Gericht in der iranischen Stadt Yazd Haftstrafen gegen 20 Mitglieder der Religionsgemeinschaft in zweiter Instanz bekräftigt. Damit sind die neun Frauen und elf Männer zu insgesamt 78 Jahre Haft verurteilt.
Die Situation der Baha’i im Iran hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert. Dutzende Angehörige der Glaubensgemeinschaft befänden sich wegen ihres Glaubens im Gefängnis, berichtete die internationale Baha’i-Gemeinde im März dieses Jahres. Seit 2005 sind im Iran 50 Baha’i körperlich angegriffen, neun bei Übergriffen getötet worden. Über 300.000 Mitglieder der Religionsgemeinschaft leben im Iran. Sie bilden die größte religiöse Minderheit des Landes und werden von der Regierung wegen ihres Glaubens verfolgt.
(fh)