LehrerInnen streiken landesweit

In vielen iranischen Schulen landesweit haben sich LehrerInnen am Sonntag geweigert, zu unterrichten. Das ist bereits der dritte Streik der Lehrkräfte im Schuljahr 2018/2019. Die Lehrkräfte verlangen ein höheres Bildungsbudget. Derzeit wird im iranischen Parlament über den nächsten Haushalt debattiert. Das iranische Jahr beginnt am 21. März mit dem Neujahrsfest Norouz.

Zu dem Streik hat der iranische Rat zur Koordinierung von Lehrerverbänden aufgerufen, um gegen Missstände im Management, willkürliche Entgelt-Eingruppierungen, niedrige Gehälter und Repressalien gegen LehrerInnen zu protestieren. Zudem fordern die Lehrkräfte, dass der Zugang zu Bildung für alle erweitert wird, statt Gebühren zu erhöhen und Bildung zu privatisieren. Der Streik soll am Montag und Dienstag fortgesetzt werden.

Seit dem ersten Streik im September und Oktober 2018 wurden mehr als hundert LehrerInnen von den Sicherheitsbehörden verhört. Dutzende Lehrkräfte sitzen in Gefängnissen, weil sie wegen ihrer Aktivitäten zu hohen Strafen verurteilt wurden.

Die Islamische Republik erkennt keine unabhängigen Gewerkschaften an und behandelt deren Aktivisten als Dissidenten, die von „ausländischen Feinden“ angeleitet würden.

(fh)