Lange Schlangen vor Tankstellen noch bis Herbst
Der Sprecher der Energiekommission des iranischen Parlaments hat vorausgesagt, dass die langen Warteschlangen für Kraftstoffe vor den Tankstellen noch bis zum Ende des Sommers anhalten würden. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Shafaqna erklärte Mustafa Nakhai, die Regierung habe klar gesagt, dass es in diesem Jahr keine Erhöhung des Benzinpreises geben werden: „Für das nächste Jahr müssen wir jedoch abwarten, was die Regierung im Haushalt vorhersagen wird.“
Nakhai sagte, dass die Regierung den Import von Benzin bis auf weiteres ausgeschlossen habe. Jedoch erklärte er mit Verweis auf die mangelnde Benzinproduktion des Landes: „Unsere Benzinproduktion ist geringer als unser Verbrauch. In der Tat nutzen wir derzeit die strategischen Reserven des Landes, was nicht für lange Zeit fortgesetzt werden kann.“ Er forderte ein besseres Management des Benzinverbrauchs in dem Land.
In den vergangenen zwei Wochen haben iranische Medien über den vermeintlichen „Anstieg“ des Benzinverbrauchs im Hochsommer, die Knappheit der iranischen Benzinreserven und die langen Schlangen vor den Tankstellen berichtet. Letzte Woche meldeten regierungsnahe Medien, darunter die Nachrichtenagentur Tasnim, dass sich die Benzinversorgung in Teheran „normalisiert“ habe. Zeugen zufolge ist es vor den Tankstellen in einigen Städten, darunter auch Teheran, allerdings immer noch sehr voll.
Der Anstieg des Benzinpreises ist ein sehr kontroverses Thema im Iran. Besonders seit den Massenprotesten im November 2019, deren Auslöser die abrupte Verdreifachung des Treibstoffpreises war, gehen Regierung und Parlament sehr vorsichtig mit dem Thema um.
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