Kurdisch als Studienfach
Nach Angaben des iranischen Präsidenten Hassan Rouhani wird ab September 2015 die kurdische Sprache und Kultur in die Liste der Studienfächer der Universitäten in der iranischen Provinz Kurdistan aufgenommen. Auch die staatliche Nachrichtenagentur IRNA soll künftig in kurdischer Sprache berichten.
Das teilte Rouhani bei einer Rede in der kurdischen Stadt Sanandadj mit. Die Rede hatte der Präsident auf Kurdisch mit den Worten „Biji Kurdesten“ – „Es lebe Kurdistan“ – begonnen. Der Geistliche bezeichnete die Kurden als „Auge des iranischen Volkes“. Diese Redewendung wird im Iran benutzt, um die Wichtigkeit von etwas oder jemandem zu betonen.
Die Gleichbehandlung aller Ethnien und Religionen des Landes sei ein Prinzip seiner Regierung. Daran werde sich nichts ändern, versprach Rouhani. Indirekt wies er darauf hin, dass die kurdischen Gebiete im Iran bisher benachteiligt worden seien. Seine Regierung werde das ändern, so Rouhani. Dafür sei auch beabsichtigt, das Budget der kurdischen Provinz zu erhöhen. Die Verbesserung der Lage der Minderheiten im Iran war eines von Rouhanis Wahlversprechen.
Der Iran ist ein Vielvölkerstaat. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung zählt zu den Fars-Stämmen (Persern). Fast neun Prozent der mehr als 75 Millionen EinwohnerInnen des Landes sind Kurden, die mehrheitlich sunnitische Muslime sind. Über 90 Prozent der IranerInnen werden der schiitischen Glaubensrichtung des Islam zugerechnet.