Probleme bei der iranischen Rentenkasse

Die staatliche iranische Rentenkasse soll rund 1,2 Millionen IranerInnen ihre Bezüge für den Monat März nicht ausgezahlt haben. Das berichtete die Nachrichtenagentur FARS am Donnerstag. Hintergrund sei, dass in der Staatskasse 3.000 Milliarden Tuman, umgerechnet etwa eine Milliarde Euro, fehlten. Dabei ist der März als letzter Monat vor dem iranisches Neujahrsfest am 21. März auch für RentnerInnen sehr wichtig. Die Verantwortlichen bemühten sich deshalb, das Geld noch vor dem Nouruz-Fest zu überweisen, so FARS.

Nach offiziellen Statistiken erhalten vier Millionen IranerInnen Bezüge aus der Rentenkasse. Laut Mahmoud Eslamian, Geschäftsführer der iranischen Rentenkasse, haben die Renten während der achtjährigen Amtszeit des früheren Präsidenten Mahmoud Ahmadinedschad wegen des extremen Anstiegs der Inflation rund 67 Prozent ihrer Kaufkraft verloren. Dies habe sich während der Regierungszeit des jetzigen Präsidenten Hassan Rouhani nicht spürbar verbessert. Viele RentnerInnen lebten deshalb unter der Armutsgrenze.

Die jährlich steigende Zahl der RentnerInnen belaste zudem die Staats- und Rentenkasse, so Eslamian. Es herrsche keine „gesunde Relation“ zwischen ArbeitnehmerInnen und RentnerInnen. Im Iran gehen Arbeitnehmer nach 25 Dienstjahren in Rente, Arbeitnehmerinnen noch früher. Das Parlament prüft derzeit aufgrund der demografischen Entwicklungen eine Erhöhung der für den Rentenbezug nötigen Arbeitsjahre auf 35.

(fh)