Junge IranerInnen für „Happy“-Clip bestraft
Mehrere junge IranerInnen, die wegen ihres Auftritts in einem Videoclip zu Pharrell Williams‘ weltweiten Nummer-1-Hit „Happy“ am Montag verhaftet worden waren, sind seit Mittwoch gegen Kaution wieder auf freiem Fuß.
Das meldete BBC-Persian am Mittwoch. Dienstag hatte Teherans Polizeichef Hossein Sajadinia mitgeteilt, alle, die in dem Videoclip aufgetreten seien, seien ausfindig gemacht und verhaftet worden. Anschließend präsentierte das staatliche iranische Fernsehen eine Gruppe von sechs jungen Männern und Frauen, die nur von hinten zu sehen waren. Sie seien „ausgetrickst“ worden und hätten angeblich nur für ein Schauspielercasting vorsprechen sollen, sagte einer der Jugendlichen vor der Kamera.
Zu dem Welthit des US-Musikers Williams haben Menschen überall auf der Welt Videoclips gedreht, in denen sie zu dem Lied tanzen. Auch in dem iranischen Clip, der auf Youtube zu sehen ist, tanzen Männer und Frauen in Teheran zu dem Song. Die Macher des Clips haben das Video nach eigener Aussage in nur acht Stunden gedreht. Es solle „Freude verbreiten“.
Im Iran ist das Tanzen in der Öffentlichkeit für Frauen und Männer aber seit der islamischen Revolution vor 34 Jahren verboten und wird als Verstoß gegen islamisches Recht und islamische Moral bestraft. Der amtierende Präsident des Iran Hassan Rouhani twitterte am Mittwoch allerdings eine Botschaft erneut, die er bereits zwei Wochen nach seiner Wahl im Juni vergangenen Jahres getwittert hatte: „Freude sei das gute Recht unserer Bevölkerung. Wir sollten fröhliches Verhalten nicht bestrafen“, so der moderate Geistliche. (fh)