Irans Bevölkerungswachstum geht zurück

Laut der staatlichen iranischen Registrierungsbehörde ist die Bevölkerungszahl im Iran im Jahr 2019 auf 83 Millionen gestiegen. Aus der Statistik geht hervor, dass 2018 knapp 1,37 Millionen Babies geboren wurden. Das sind nur 1,3 Prozent mehr als bei der letzten Volkszählung 2016. Das ist damit die niedrigste Geburtsrate seit dem Beginn der Volkszählung im Iran. 24,6 Prozent der Bevölkerung sind demnach unter 15 Jahre als, 22 Prozent zwischen 15 und 29 Jahren, 47 Prozent sind zwischen 30 und 56 Jahre alt und 6,4 Prozent über 65 Jahre.

Experten vermuten hinter der sinkenden Geburtenrate gesellschaftliche und ökonomische Gründe. Frauenrechtler*innen kritisieren außerdem, dass die Elternzeit nicht einheitlich geregelt ist. Vor allem im privaten Sektor gebe es große Unterschiede. In manchen Fällen müssten die Frauen bereits eine Woche nach der Entbindung ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Ungeachtet der ökonomischen und strukturellen Probleme der Iraner*innen wirbt das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, immer wieder dafür, dass junge Paare mehr Kinder bekommen sollen. Er plädiert dafür, die traditionelle Rollenverteilung von Männern und Frauen beizubehalten, damit Frauen besser ihrer Rolle als Mütter nachgehen könnten. Nach Khameneis Vorstellung soll die Bevölkerung des Iran auf 150 Millionen Menschen anwachsen.

(fh)