Iranischer Regisseur fehlt bei Premiere seines Films
Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof war am Dienstag nicht bei der Deutschlandpremiere seines Films „Manuscripts Don’t Burn“ beim Filmfest Hamburganwesend. Rasoulof war am 19. September von Hamburg nach Teheran geflogen. Iranische Webseiten berichten, dass ihm bei der Einreise der Pass abgenommen worden sei und das Informationsministerium ihn vorgeladen habe. Der Film „Manuscripts Don’t Burn“, der unter strenger Geheimhaltung in Hamburg und Teheran entstanden ist, handelt von einem Mordauftrag seitens der iranischen Regierung. Der vierzigjährige Regisseur zeigt darin spielerisch staatliche Überwachung und Folter im Iran und fordert damit das Regime heraus. „Wir hatten gehofft, dass Mohammad Rasoulof von der Tauwetterstimmung im Iran profitiert und das neue Regime ihn rechtzeitig ausreisen lässt, zumal auch seine Frau und seine Tochter hier sind“, sagte Albert Wiederspiel, der Leiter des Hamburger Filmfestes. Eventuell wird Rasoulof auch beim Nürnberger Menschenrechtsfilmfestival, dessen Schirmherr er ist, nicht dabei sein. Der regimekritische Regisseur war 2010 von einem Revolutionsgericht wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ angeklagt und zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt worden. Die Haftstrafe wurde später auf ein Jahr reduziert. Rasoulof kam nach einigen Wochen Gefängnis auf Kaution frei.