Teherans Street Style

Die Tehran Times dokumentiert Mode und Street Art in Teheran und will damit einen Einblick in das Alltagsleben der Jugend in der Hauptstadt der Islamischen Republik gewähren. Ein vieldiskutiertes Thema in der persischsprachigen Internetgemeinde.
Mit der Veröffentlichung des Fotoalbums „Tehran’s Street Style“ löste 021 Teheran, eine Facebook-Seite über Nachrichten und Alltagskultur in der iranischen Hauptstadt, eine Welle der Kommentare in den sozialen Netzwerken aus. In Facebook wurde das Album mehrfach geteilt und erntete lobende Kommentare – etwa über „die mutigen iranischen Frauen“, die den strikten islamischen Kleidervorschriften trotzen und für ihre Rechte einstehen. Aber auch kritische Stimmen waren zahlreich; es gab Stellungnahmen wie: „Solche Garderobe bekommt man so gut wie nie zu sehen in Teheran, da viele zu große Furcht vor der Sittenpolizei haben“. Andere schrieben, dass Mode nicht gerade der geeignete Weg sei, die unter dem islamischen Regime verlorengegangenen Frauenrechte wiederzuerlangen.
Über die Grenzen hinaus

"Eine Änderung des vorherrschenden Images des Irans"
„Eine Änderung des vorherrschenden Images des Irans“

Das Fotoalbum sorgt auch unter westlichen Lesern für Aufmerksamkeit. Der Leiter der Istanbuler Redaktion des Wall Street Journal, Joe Parkinson, teilte das Album auf seinem Twitter-Account. Dort heißt es: „Eine Änderung des vorherrschenden Images des Irans“. @SherminehRo twittert: „Die islamische Kleiderordnung und der aufgezwungene Hedjab können den iranischen Frauen und ihrem Stil nichts anhaben!“ Der Farsi sprechende User @sallar kritisiert das Projekt, da es generalisierte Aussagen über iranische Lebensstile auf der Grundlage einiger weniger Fotos „von offensichtlich reichen Mädels aus den nördlichen Teilen Teherans“ mache.
Kommunikation durch Fotos
Tehran FrauenFotografie wird zu einem immer beliebteren Medium, mit dem IranerInnen über die Realitäten ihres Alltags und ihrer Kultur mit der Außenwelt kommunizieren können. Zwei Facebook-Seiten mit dem gleichen Namen Akkassane Irani – „Iranische FotografInnen“ – vermitteln einen Einblick in die Arbeiten zahlreicher bekannter FotografInnen aus dem Iran. HUmans of Teheran, inspiriert durch HUmans of New York, ist eine Seite, auf der man das Teheraner Leben durch zeitgenössische Fotografie betrachten kann. Und was in der Hauptstadt die Runde macht, kommt irgendwann auch – oft mit Einschränkungen – in anderen Großstädten an.
 TT
Aus dem Englischen von Resa Mohaabat-Kar