Iran soll Immunität aufheben
Irans Außenminister Mohammad Jawad Zarif hat am Dienstag Terrorvorwürfe gegen einen in Bayern festgenommenen iranischen Diplomaten zurückgewiesen. „Wie praktisch: Gerade als wir für einen Präsidentenbesuch in Europa ins Flugzeug steigen, werden ‚Verschwörer‘ einer angeblichen iranischen Operation festgenommen“, schrieb der iranische Chefdiplomat auf Twitter.
Der seit 2014 in Wien stationierte iranische Diplomat war am Sonntag auf der deutschen Autobahnraststätte Spessart-Süd festgenommen worden. Entgegen einem ersten Verdacht konnten die deutschen Ermittler bei der Überprüfung seines Autos jedoch keinen Sprengstoff sicherstellen.
Der Festgenommene gilt als Kopf eines geplanten Anschlags, in dessen Zusammenhang bereits am Samstag ein Ehepaar mit einem halben Kilo Sprengstoff von den belgischen Behörden verhaftet worden waren. Nach Aussagen des Paares hat der Diplomat ihnen den Sprengsatz in Luxemburg mit dem Auftrag übergeben, ihn auf einer am Samstag in Paris geplanten Versammlung des „Nationalen Widerstands des Iran“ – des politischen Arms der Volks-Mudschahedin – detonieren zu lassen.
Am Dienstag war auch der iranische Botschafter in Wien ins österreichische Außenministerium bestellt worden. Dort wurde ihm die Bedingung gestellt, die Immunität des iranischen Diplomaten aufzuheben. Ansonsten werde jenem „binnen 48 Stunden aufgrund des Vorliegens eines europäischen Haftbefehls der Diplomatenstatus aberkannt“, sagte der Sprecher des österreichischen Außenministeriums, Thomas Schnöll.
(fh)