Frauen als Zuschauerinnen bei Volleyballspielen zugelassen

In der Stadt Ardabil im Nordwestiran durften Frauen nach mehrjährigem Kampf als Zuschauerinnen an den Qualifikationsspielen der iranischen Volleyball-Männerteams teilnehmen. Die vier Spiele fanden vom 10. bis zum 14. August statt, die teilnehmenden Mannschaften kamen aus dem Iran, China, Südkorea, Katar und Kasachstan. Dabei gelang es dem Iran, sich für die Volleyball-Männer-WM im September 2018 in Italien und Bulgarien zu qualifizieren.

Fans reagierten in den sozialen Netzwerken positiv auf die Zulassung von Frauen als Zuschauerinnen. „Das Stadion befand sich nicht in der Hauptstadt und hatte nur 6.000 Sitzplätze, aber immerhin waren wir dabei“, schrieb eine junge Frau, die beim vierten Spiel zusehen durfte.

Vor allem Anhänger der ultrakonservativen Organisation Ansare Hizbullah und die Ayatollah-Erevani-Hochschule für Theologie unterstützen das Frauenverbote bei Sportveranstaltungen von Männern. Doch die Maßnahme führte in den vergangenen Jahren immer wieder zu Protesten und spitzte sich zu, als 2014 Frauen nach Fußballstadien auch der Zutritt zu den Spielen der Volleyball-Weltliga verboten wurde. Mehrere iranische FrauenrechtsaktivistInnen wurden damals bei Protestaktionen vor dem Teheraner Azadi-Stadion verhaftet.

Dennoch kämpfen iranische Frauen weiter für ihre diesbezüglichen Rechte. Vor einigen Tagen starteten FrauenrechtlerInnen in den sozialen Netzwerken eine Kampagne für die Zulassung von Zuschauerinnen bei einem geplanten Fußballspiel zwischen dem Iran und Syrien am 5. September.

(fh)