Iran wirft Saudi-Arabien Fahrlässigkeit vor
Zu dem schweren Unglück nahe der Pilgerstadt Mekka, bei dem am Donnerstag mehrere hundert Menschen starben, habe das „fahrlässige Management der Verantwortlichen in Saudi-Arabien“ geführt, sagte das religiöse Oberhaupt des Iran Ayatollah Seyyed Ali Khamenei laut der Nachrichtenagentur IRNA. Nun müsse umgehend für die Sicherheit von Pilgern gesorgt werden, forderte der Ayatollah. Zum Gedenken an die Unglücksopfer rief er zu einer dreitägigen staatlichen Trauer auf.
Hunderttausende Muslimen hatten sich am Donnerstag in Mina in der Nähe von Mekka versammelt, um am Ritual der Teufelssteinigung kurz vor Ende der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch teilzunehmen. Dabei war eine Menschenmenge, die den Ort verlassen wollte, an einer Strassenkreuzung offenbar auf eine andere Menge aus der Gegenrichtung getroffen, was zu einer Massenpanik führte.
Iranischen Medien zufolge kamen in dem großen Gedränge über 1.000 Menschen ums Leben, darunter 130 IranerInnen. Laut IRNA könnte sich die Zahl noch erhöhen. Die Opfer seien in der Menschenmenge zerquetscht worden, so IRNA. Weitere 2.000 weitere PilgerInnen, darunter etwa 60 IranerInnen, wurden verletzt.
In diesem Jahr hatten sich laut saudi-arabischen Medien rund drei Millionen Muslime auf die Wallfahrt begeben, darunter 1,4 Millionen aus dem Ausland. Saudi-Arabien hat inzwischen ein Sonderkomitee gegründet, das den Vorfall untersucht.