Iran warnt vor Teilung des Irak

Der stellvertretende iranische Außenminister für arabisch-afrikanische Länder, Hossein Amirabdollahian, hat vor einer möglichen Teilung des Irak gewarnt. Der Iran werde alles tun, um den Irak in seiner jetzigen Krise zu stärken, sagte der Diplomat am Mittwoch bei einem Besuch in Moskau, berichtete die Zeitung Etemad. Es gebe „in der kurdischen Führung des Irak vernünftige Politiker, die einer Teilung ihres Landes nicht zustimmen würden“, so Amirabdollahian. Zwar werde der Iran keine Kampftruppen in das Nachbarland schicken, den Irak aber wenn nötig mit militärischen Mitteln unterstützen.

Damit reagierte Amirabdollahian auf eine Ankündigung des Präsidenten der autonomen Kurdenregion im Nordirak, Massud Barsani, der am Dienstag der BBC gesagt hatte, die Zeit für ein Referendum über eine Abspaltung der Kurdengebiete vom Irak sei reif. Vor dem Hintergrund der andauernden Kämpfen von Dschihadistentruppen sei das Land faktisch bereits geteilt. Ohne ein Datum für das Referendum zu nennen, sagte Barsani weiter: „Wir werden die Entscheidung unseres Volkes anerkennen und hoffen, dass andere dies ebenfalls tun werden.“

Auch im Westen des Iran leben rund 5,7 Millionen KurdInnen. Eine Unabhängigkeit der kurdischen Gebiete lehnt der Iran jedoch vehement ab, was immer wieder zu Spannungen zwischen den überwiegend sunnitischen Kurden und dem schiitischen Staat führte, die auch unter der Regierung des gemäßigten Präsidenten Hassan Rouhani anhalten. Rund 40 Sunniten überwiegend aus den kurdischen Gebieten des Landes drohe die Hinrichtung, meldeten im Mai  Menschenrechtsorganisationen. Dutzende kurdische Aktivisten sitzen derzeit im Iran in Gefängnissen.