Tausende Hektar Wald von Vernichtung bedroht
Rund 100.000 Hektar der bewaldeten Flächen des Iran stehen vor der Gefahr, vernichtet zu werden. Das teilte Majid Abbaspour, Leiter des Verbandes iranischer Experten für Umweltschutz am Donnerstag mit.
Die jährliche Niederschlagsrate sei auf 400 Milliarden Kubikmeter gesunken, zitiert die Nachrichtenagentur ILNA den Experten. In den letzten 46 Jahren habe es innerhalb eines Jahres nie so wenig geregnet. Zudem sorgt der niedrige Schneeschauer für zu wenig Eis und natürliche Wasserressourcen, aus denen die Waldebiete in wärmeren Jahreszeiten profitiert könnten.
Bis in die achtziger Jahre hinein waren 18 Millionen der insgesamt 165 Millionen Hektar Gesamtfläche des Iran bewaldet. Das ist fast doppelt so viel wie die deutsche Waldfläche von 10 Millionen Hektar. Abholzung, Waldbrände, Straßen- und Industrieausbau sowie fehlende Niederschläge sind die Hauptgründe für die zunehmende Zerstörung der Wälder. Aber auch „Missmanagement“ der Verantwortlichen sei mitschuldig an der iranischen Waldkrise, kritisiert Abbaspour.
Als Ursachen der Brände im Iran gelten oft Hitzewellen und geringe Niederschläge. In den letzten Jahren sollen Jäger immer häufiger die Brandstiftung als „eine gängige Methode zum illegalen Jagen genutzt“ haben, so die iranische Tierschutzorganisation.
In den Waldschutzgebieten des Iran ist für etwa 17.000 Hektar ein Wachmann zugeteilt worden, obwohl nach internationalen Vorschriften ein Wächter für 100 Hektar eingesetzt werden sollte.
Im Februar 2015 kündigte die staatliche Waldorganisation an, in den kommenden zehn Jahren rund fünf Millionen Hektar Wald anzulegen.
(fh)