Wächterrat lehnt Vaterschaftsurlaub ab

Das vom iranischen Parlament vor einem Monat verabschiedete Gesetz über einen 14-tägigen Vaterschaftsurlaub für berufstätige Männer ist vom Wächterrat abgelehnt worden. Das berichteten Nachrichtenagenturen am Dienstag. Der Grund für die Ablehnung wurde nicht genannt. Laut iranischem Gesetz muss das konservative Kontrollgremium neuen Gesetzen zustimmen. Mit dem 14-Tage-Urlaub sollten Väter motiviert und belohnt werden, hieß es vom Parlament.

Am Ende der Amtszeit von Präsident Mahmoud Ahmadinedschad war der Mutterschaftsurlaub von sechs auf neun Monate verlängert worden. Dies wurde von der jetzigen Regierung kritisch aufgenommen. Es stünden nicht ausreichend staatliche Mittel zur Verfügung, zudem sei bereits als es nur sechs Monate Urlaub gab vielen Müttern nach ihrer Rückkehr vom Arbeitgeber gekündigt worden.

Seit 2014 wirbt das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, dafür, dass iranische Familien mehr Kinder bekommen sollen. Die Bevölkerung des Iran solle von derzeit 78 Millionen auf 150 Millionen Menschen wachsen, so der Ayatollah. Laut einer Untersuchung hat sich die Geburtenrate im Iran in den vergangenen zehn Jahren von drei auf 1,7 Prozent fast halbiert. Rund 14 Prozent der iranischen Ehepaare wollen gar keine Kinder bekommen, weitere 19 Prozent haben nur ein Kind. Experten vermuten hinter der sinkenden Geburtenrate gesellschaftliche und ökonomische Gründe.

(fh)