Protestierenden drohen harte Strafen

Wer versuche, den iranischen Markt und die iranische Wirtschaft zu destabilisieren, dem drohe die Todesstrafe oder bis zu 20 Jahren Haft. Das sagte der iranische Justizchef Sadegh Larijani am Dienstag. Es gebe „einige Reiche“, die in großen Mengen Devisen und Goldmünzen kauften und damit die Nachfrage künstlich steigerten, so Larijani weiter: „Wir sind dabei, sie zu identifizieren.“

Auch am Dienstag waren in Teherans Großbazar und anderen Einkaufspassagen viele Geschäfte geschlossen geblieben. Die Händler wollen damit am zweiten Tag in Folge gegen die Devisenkrise und den drastischen Sturz der iranischen Währung protestieren. Auch Händler aus anderen Städten wie Isfahan, Arak und Kermanschah schlossen sich dem Streik an.

Im Teheraner Stadtteil Lalehzar kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und der Polizei. Mindestens zwei Personen wurden schwer verletzt.

Am Dienstag sagte der iranische Regierungssprecher Mohammad Bagher Nobakht, das Kabinett wolle die iranische Währung stärken und brauche „die nationale Unterstützung“. Dabei rief Nobakht auch die im Ausland lebenden IranerInnen auf, Devisen ins Land zu bringen. Irans Präsident Hassan Rouhani hatte kürzlich behauptet, seine Regierung hätte genug Devisen, um den „täglichen Bedarf der Bevölkerung“ zu decken. (fh)

Mehr zu diesem Thema:

Debatte über Militärputsch weitet sich aus