Tote und Verletzte beim traditionellen Feuerfest

Beim alljährlichen iranischen Feuerfest hat es am Dienstagabend laut der Nachrichtenagentur IRNA vier Tote und 1509 Verletzte gegeben. Offiziellen Angaben zufolge handelt es sich bei 111 der Verletzten um PassantInnen, die von Böllern getroffen wurden. 70 Prozent der Verletzten sind Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 20 Jahren, die teils schwere Verbrennungen erlitten.

Das Jahrtausende alte Fest Chaharshanbeh Souri wird jedes Jahr in der Nacht auf den letzten Mittwoch des iranischen Kalenderjahres gefeiert, in diesem Jahr der 13. März. Das dann folgende Neujahrsfest Nourouz findet in diesem Jahr am 20. März statt. Zu den Ritualen des Feuerfestes gehört, dass Menschen in ihren Wohnvierteln Feuer entzünden und darüber springen. Gesänge sollen das Feuer beschwören, alle Krankheiten zu verbrennen und im neuen Jahr Gesundheit zu bringen. Auch das Abbrennen von Böllern gehört zum Fest.

Experten kritisieren seit einigen Jahren die meist aus China importieren Feuerwerkskörper, die nicht offiziellen Standards entsprechen. Im vergangenen Jahr hatten Tausende IranerInnen anlässlich des Festes an der auf sozialen Netzwerken durchgeführten Kampagne „Nein zum gefährlichen Feuerfest“ teilgenommen. Viele UserInnen schrieben, das „schöne und fröhliche Fest“ dürfe nicht durch gefährliche Böller in eine „Trauerfeier“ verwandelt werden.

Seit der iranischen Revolution vor 39 Jahren versuchen die ultrakonservativen Kleriker, die Zeremonie aus vorislamischen Zeiten abzuschaffen. Dennoch wird das Fest jedes Jahr landesweit von Tausenden Menschen gefeiert.

(fh)