Iran-Tourismus um 70 Prozent eingebrochen

Nach dem Abschuss der ukrainischen Passagiermaschine nahe Teheran durch die iranische Revolutionsgarde meiden einige ausländische Fluglinien den iranischen Luftraum. Zudem würde ein massiver Einbruch des ausländischen Tourismus die Tourismusbranche hart treffen, sagte Ali Shariati, Mitglied der Iranischen Handelskammer. Mittlerweile seien 70 Prozent der Auslandsreisen in den Iran eingestellt worden, so Shariati laut der Nachrichtenagentur ILNA.

Bislang hätten Sanktionen bei der Schifffahrt, dem LKW-Verkehr, den Häfen und internationalen Diensten Probleme bereitet, erklärte Shariati weiter. Sollten zusätzliche Embargos in der Luftfahrt folgen, würde sich dies negativ auf Investitionen und internationale Vereinbarungen auswirken und den Zugang des Iran zu anderen Ländern versperren. Selbst Nachbarländer wie Turkmenistan und Tadschikistan hätten direkte Flüge in den Iran gestrichen.

Auch die Transitgebühren seien deutlich zurückgegangen, schrieb die Nachrichtenagentur ILNA am Mittwoch. Der Iran verdiene bei jedem Transitflug durchschnittlich etwa 800 Dollar. Das Vermeiden des iranischen Luftraums durch ausländische Fluglinien koste das Land demnach 350 Millionen Dollar.

Am Freitag hatte Schweden verkündet, dass der größten iranischen Fluglinie Iran Air die Landeerlaubnis für Passagiermaschinen bis auf weiteres entzogen worden sei. Unmittelbar nach dem Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeuges am 8. Januar hatte die US-Luftfahrtaufsicht FAA US-Airlines den Überflug über die Region um den Persischen Golf verboten. Auch Air France und KLM vermeiden den iranischen Luftraum. Lufthansa wird das Land bis Ende März nicht anfliegen.

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