Iran testet ballistische Raketen
Der Iran hat von unterirdischen Stützpunkten an verschiedenen Orten aus mehrere Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen abgefeuert. Das meldete die iranische Revolutionsgarde Nachrichtenagenturen zufolge am Dienstag. Die Tests von Raketen mit Reichweiten von 300, 500, 800 und 2.000 Kilometern hätten sich über mehrere Tage erstreckt und seien am Dienstag abgeschlossen worden. Bilder der Raketentests wurden in staatlichen Medien gesendet. Der Iran könne „jeder Bedrohung der Revolution, der Führung und der Unversehrtheit des Landes widerstehen“, teilte die Revolutionsgarde mit. Bereits Anfang Januar waren im iranischen Fernsehen Aufnahmen aus einer unterirdischen Raketenabschussbasis gezeigt worden. Die Revolutionsgarden unterstehen dem geistlichen Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei.
Mitte Januar waren nach Inkrafttreten des im Juli abgeschlossenen Atomabkommens die meisten Handels- und Finanzsanktionen gegen den Iran aufgehoben worden. Das Abkommen soll den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen hindern. Direkt danach verhängten die USA allerdings neue Beschränkungen gegen den Iran wegen seines Raketenprogramms. Teheran nennt diese „unberechtigt“, da das Raketenprogramm nicht darauf abziele, Atomsprengköpfe zu transportieren. Eine UN-Resolution von 2010 untersagt dem Iran allerdings vorsorglich den Einsatz ballistischer Raketen, um die mögliche Nutzung als Träger für atomare Sprengköpfe zu verhindern.
(fh)