Tarifverhandlungen für Arbeiter gescheitert
Die Tarifverhandlungen zwischen ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen im Iran sind am Sonntag nach mehreren Stunden ergebnislos beendet worden. An den Gesprächen, die im iranischen Wirtschaftsministerium stattfanden, hatte auch Wirtschaftsminister Masoud Karbasian teilgenommen. Das Angebot der Arbeitgeberseite und die Forderungen der Arbeitnehmer hätten weit auseinander gelegen, berichtete die Nachrichtenagentur ILNA am Sonntag.
Die iranischen Arbeiterverbände hatten bei der Verhandlungsrunde die Erhöhung der Mindestlöhne von derzeit 235 Euro auf 950 Euro monatlich gefordert. Nach Schätzungen der Arbeiterverbände leben rund 50 Prozent der iranischen Arbeiter unter der Armutsgrenze. Der derzeitige monatliche Mindestlohn sichere das Überleben höchstens für acht Tage, heißt es von Gewerkschaften und Arbeiterorganisationen. Die Arbeitgeberseite will den Mindestlohn nur auf 260 Euro erhöhen. Nach Angaben der iranischen Zentralbank vom Januar betragen die durchschnittlichen Ausgaben einer städtischen Familie von vier Personen etwa 600 Euro.
In den vergangenen Wochen sind im Iran Hunderte ArbeiterInnen auf die Straße gegangen, um die Auszahlung ihrer seit Monaten ausgebliebenen Löhne zu fordern. Seit vier Wochen protestieren deshalb Dutzende Arbeiter der Stahlfabrik in der südiranischen Stadt Ahwaz vor dem Gouverneurssitz der Provinz.
(fh)